Wie wird über die beiden christlichen Großkirchen berichtet – und welche hat in der Berichterstattung die Nase vorn? Antworten gibt unser Beitrag, basierend auf einer Medienanalyse mit MediaMeter.
Klicken Sie auf die Grafik, um sie zu vergrößern.
In Deutschland gehört fast die Hälfte der Bevölkerung einer der beiden großen christlichen Glaubensgemeinschaften an. Die Zahl der katholischen und evangelischen Kirchenmitglieder ist allerdings seit Jahrzehnten rückläufig. Zu den Motiven für Kirchenaustritte zählen auch die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, die vor rund 13 Jahren bekannt wurden.
Anerkennungsleistungen für Betroffene
Noch heute, im Jahr 2023, bestimmt das Thema die Berichterstattung über die katholische Glaubensgemeinschaft, wie die MediaMeter-Analyse zeigt. Zuletzt bewilligte eine Kommission rund 40 Millionen Euro an sogenannten Anerkennungsleistungen für Betroffene.
Aufarbeitung der Kirchen begleitet von medialem Echo
Und die evangelische Kirche? Hier nahm der Forschungsverbund ForuM im Jahr 2020 seine Arbeit auf, um sexualisierte Gewalt in den evangelischen Institutionen aufzuarbeiten. Die Ergebnisse der Studie sollen im Herbst dieses Jahres vorliegen. Beide Kirchen werden bei ihrer Aufarbeitungsarbeit medial begleitet. Die Tonalitätsanalyse zeigt, dass ein Drittel der Beiträge über die katholische Kirche ein negatives Umfeld haben. Bei der evangelischen Kirche sind es mehr als 18 Prozent. Medienauswertungen wie diese können bei der strategischen Kommunikation helfen.
Do-it-yourself-Medienanalyse
PMG MediaMeter ermittelt die die Reputation Ihrer Organisation tagesaktuell. Basis ist die größte Pressedatenbank im deutschsprachigen Raum. Testen Sie die digitale Medienanalyse jetzt kostenfrei.
Mehr erfahren & testen
EKD und DBK
Die EKD als Gemeinschaft der Evangelischen Kirche in Deutschland liegt in der Anzahl der Fundstellen deutlich vor der Deutschen Bischofskonferenz – kurz DBK. Das ist bemerkenswert, weil die Abfragen nach katholischer Kirche und evangelischer Kirche in der Berichterstattung ein gegenteiliges Bild zeichnen.
Methode
Die Auswertung wurde mit PMG MediaMeter mit Daten vom 1. Januar 2022 bis 28. Februar 2023 erstellt. Darstellungen des Zeitverlaufs aktualisieren wir darüber hinaus mehrfach am Tag. Basis der Analyse ist das PMG Medienpanel mit über 90 Prozent der deutschen Tagespresse und darüber hinaus wichtigen internationalen Medien. Das Panel umfasst 3.000 Titel. Gefiltert wurden alle Medienbeiträge, in denen die oben dargestellten Begriffe inklusive alternativer Schreibweisen vorkommen.
Live-Dashboard zum Thema Kirche
Bis Ende 2018 beobachteten wir regelmäßig die Berichterstattung zur evangelischen und katholischen Kirche, sowie zu deren zentrale Führungspersönlichkeiten in Deutschland. Tagesaktuelle Zahlen dazu finden Sie im Ranking:
Dashboard aufrufen
Evangelische Kirche will Missbrauch aufarbeiten
Update November 2018
Im November 2018 ist bei der EKD ein deutlicher Peak zu erkennen, der seinen Höhepunkt am 13.11. mit über 800 Beiträgen erreichte. Thema in den Berichten ist ein Aufruf von Heinrich Bedford-Strohm an Missbrauchsopfer der Kirche. Ein ähnliches Bild zeichnet sich daher in der Medienpräsenz des Ratsvorsitzenden selbst ab. Bei den Katholiken sieht die Berichterstattung im Gegenzug eher mau aus. Diese Analyse betrachtet allerdings nicht die öffentlichkeitswirksamen Meldungen des Papstes, die in den letzten Tagen medial die Runde machten, sondern fokussiert die Bischofskonferenz.
Die Medienanalysen der PMG Rankings sind tagesaktuell und werden fortwährend automatisch aktualisiert. Sie werden mit PMG MediaMeter, dem Tool für digitale Medienanalyse umgesetzt. Basis ist die größte Pressedatenbank im deutschsprachigen Raum.
Kommunionstreit & mehr
Update Juli 2018
Der Kommunionstreit ist in einem Kompromiss geendet, Heinrich Bedford-Strom kritisierte Rüstungsexporte und weitere Themen bringen die Kirchen in die Medien. Im aktuellen Ranking werfen wir kurzen einen Blick auf die Berichterstattung zur evangelischen und katholischen Kirche. Wie wird über die Verbände und Vertreter der beiden Großkirchen berichtet?
Stand 09.07.18
Der Kommunionstreit der deutschen Katholiken, den wir bereits im April-Update thematisiert haben, hat im Juni seinen Höhepunkt erreicht. Es ging darum, ob auch evangelische Ehepartner im Einzelfall an der Kommunion teilnehmen dürfen. Am 22. Juni äußerte sich der Papst zur Auseinandersetzung, nachdem der Vatikan eine Handreichung der Bischöfe vorläufig zurückgewiesen hatte (Münchner Merkur, 23.06.18). Am 27. Juni wurde die Orientierungshilfe dann veröffentlicht (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.18) – jedoch kompromissweise nicht als offizieller Beschlusstext der Bischofskonferenz.
Auch die EKD (Evangelische Kirche Deutschland) erlangte durch diesen Schritt in Richtung Ökumene mediale Aufmerksamkeit und äußerte sich positiv dazu (Main-Post Würzburg, 28.06.18). Zum Monatswechsel wurde Ex-Bischöfin Margot Käßman in den Ruhestand verabschiedet (welt.de, 30.06.18). Allein der Artikel auf welt.de erreichte 2,9 Millionen Reichweite.
Stand 09.07.18
Der Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche Heinrich Bedford-Strohm gelangte am 20.06. unter anderem in die Medien, weil er die deutschen Rüstungsexporte in Entwicklungsländer kritisierte (landeszeitung.de [Lüneburg]). er war an diesem Tag mit 125 Medienbeiträgen präsent.
Ostern bringt Berichterstattung über Kirchen
Update April 2018
Im aktuellen Ranking werfen wir erneut einen Blick auf die Berichterstattung zur evangelischen und katholischen Kirche. Wie wird über die Verbände und Vertreter der beiden Kirchen berichtet?
Stand 17.04.18
Der deutlichste Peak in der Medienpräsenz der EKD (Evangelische Kirche Deutschland) sowie ihrem Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm zeichnet sich diesmal an Ostern ab. Christen aller Welt erinnerten am Karfreitag das Leiden und Sterben Jesu. Sowohl Bischof Bedford-Strohm als auch Kardinal Reinhard Marx erwähnten in ihren Predigten eine Zunahme an Hass und Gewalt (süddeutsche.de, 31.03.2018).
Am 3. April fand die evangelische Kirche viel Erwähnung durch die Aktion „Woche für das Leben“, die sich um das Thema Wunschkinder drehte.
Stand 17.04.18
Um den 5. April findet auch Kardinal Marx verstärkt Erwähnung in den Medien. Der Kölner Kardinal Woelki hatte nämlich ihn nämlich über einen Brandbrief an Rom in Kenntnis gesetzt, den er zuvor zusammen mit weiteren Kardinälen verschickt hatte (Kölner Stadt-Anzeiger Köln, 05.04.18). Thema darin war die Kommunionsausgabe an nicht-katholische Ehepartner. Eine entsprechende Handreichung war im Februar von einer Mehrheit in der Bischofskonferenz verabschiedet worden. Unsere letzte Analyse zum Thema Kirche finden Sie im Februar-Update.
Geklonte Affen und Übersetzungsdiskurs
Update Februar 2018
Im Januar-Update sah es noch so aus, als würde das Jahr nüchtern für die Kirchen starten. Am 26. Januar stand die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) aber gleich mit mehreren Themen und 375 Beiträgen auf der medialen Agenda. Zum einen kritisierte sie scharf, dass bei einem Versuch in China Affen geklont wurden (stern.de, 26.01.18). Außerdem sprach sie sich gegen eine Anpassung der deutschen Vaterunser-Übersetzung aus (Münchner Merkur, 26.01.18).
Stand 19.02.18
Nach fast 20-jährigem Streit mit dem Verein „Donum Vitae“ gingen die Bischöfe und Kardinal Marx jetzt einen Schritt Richtung Versöhnung (Oberbayerisches Volksblatt, 26.01.18). Der von Katholiken gegründete Verein führt Abtreibungsberatung durch und stellt Beratungsscheine für eine straffreie Abtreibung aus. Das Werbeverbot für Abtreibung wird zudem derzeit von einer parteiübergreifenden Initiative diskutiert.
Stand 19.02.18
Der evangelische Bischof Heinrich Bedford-Strohm gelangte nach der Fastnacht in Franken zu medialer Aufmerksamkeit, als er die sexistischen Witze der „Feierwehrkapell’n“ über Emmanuel und Brigitte Macron als „voll daneben“ bezeichnete (tz-online.de, 06.02.18).
Do-it-yourself-Medienanalyse
PMG MediaMeter ermittelt die die Reputation Ihrer Organisation tagesaktuell. Basis ist die größte Pressedatenbank im deutschsprachigen Raum. Testen Sie die digitale Medienanalyse jetzt kostenfrei.
Mehr erfahren & testen
Dezember ist starker Monat für evangelische Kirche
Update Januar 2018
Im aktuellen Ranking werfen wir einen Blick auf die Berichterstattung zur evangelischen und katholischen Kirche. Wie wird über die Verbände und Vertreter der beiden Kirchen berichtet?
Wie hoch ist die Präsenz, was sind die Themen und Meinungsführermedien der letzten 30 Tage? Analysiert werden die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und ihr Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm, sowie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und deren Vorsitzender Reinhard Kardinal Marx.
Stand 15.01.18
Der Weihnachtsmonat Dezember ist ein vergleichsweise starker Monat für die evangelische Kirche. Zum Jahresende am 30. Dezember weist die EKD (evangelisch), aber auch die DBK (katholisch) den höchsten Peak auf. Das neue Jahr starten beide Verbände ziemlich nüchtern. Während am 2. Januar noch ein leichter Peak für EKD, Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Marx steht, folgen teils gar keine bis maximal 68 Beiträge am Tag im weiteren Verlauf des Monats.
EKD-Jahrestagung im medialen Fokus
Update November 2017
Jahrhundertelang hatten die Kirchen in Europa eine zentrale politische und kulturelle Stellung. Inzwischen sind etwas mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland konfessionslos. Katholisch sind noch immer 28,9% und evangelisch 27,1 %. Doch wie wird heute über die beiden christlichen Großkirchen berichtet – und welche hat in der Berichterstattung die Nase vorn? Antworten gibt das aktuelle PMG Ranking.
Wir werten für Sie die Präsenz, Themen und Meinungsführermedien der letzten 30 Tage aus. Analysiert werden die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) und ihr Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm, sowie die DBK (Deutsche Bischofskonferenz) und deren Vorsitzender Reinhard Kardinal Marx.
(Stand 28.11.17)
Ein deutlicher Peak zeigt sich zur Monatsmitte bei der evangelischen Kirche, sowohl dem EKD als auch ihrem Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. Ursache ist die EKD-Jahrestagung (EKD-Synode 2017), die vom 12. bis 15. November 2017 in Bonn stattfand. Das Kirchenparlament hat sich dort unter anderem über Zukunftsperspektiven in einer zunehmend kirchenfernen Gesellschaft beraten. Dabei wurden auch Themen wie Digitalisierung, Frauen in Leitungsämtern, Klimaschutz und Flüchtlinge besprochen.
Über die katholische Deutsche Bischofskonferenz und Kardinal Marx wurde hingegen in den letzten 30 Tagen fast gar nicht berichtet.
Reformationsjubiläum sorgt für mediale Aufmerksamkeit
Update Oktober 2017
Vor 500 Jahren, am 31.10.1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen und legte damit den Grundstein für die Reformation. In der Berichterstattung über die evangelische und katholische Kirche zeigten sich entsprechend Peaks. Die Analyse zu den wichtigen Verbänden und Vertretern der beiden Kirchen finden Sie in unserem Ranking.
Analysen direkt ins Postfach
Sie möchten kein Chart des Monats mehr verpassen? Hier geht’s zur Anmeldung:
Chart des Monats bestellen
Evangelischer Kirchentag
Update Juni 2017
Nach dem Evangelischen Kirchentag sind in der digitalen Medienanalyse deutliche Peaks für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu verzeichnen. Kein Wunder: Über 100.000 Besucher kamen nach Berlin, um die Feier zu begehen, darunter Barack Obama und Angela Merkel.
Methode
Die Auswertungen basieren auf PMG MediaMeter, dem Tool für digitale Medienanalyse. Basis ist die größte Pressedatenbank im deutschsprachigen Raum.
Bildrechte:
Thomas Vitali auf Unsplash